Wenn es um Hydrauliksysteme geht, die absolute Zuverlässigkeit erfordern, ist das Sitzwegeventil M-SEW 6 von Bosch Rexroth ein ernstzunehmender Konkurrent. Dieses Ventil löst ein Problem, das herkömmliche Schieberventile einfach nicht bewältigen können: eine vollständige leckagefreie Isolierung unter hohem Druck. Wenn Sie mit Hydrauliksystemen arbeiten, bei denen selbst kleinste Lecks eine Rolle spielen, kann Ihnen das Verständnis der Besonderheiten des M-SEW 6 später erhebliche Kopfschmerzen ersparen.
Was ein Tellerventil anders macht
Das Tellerwegeventil M-SEW 6 verfolgt einen grundlegend anderen Ansatz als die meisten hydraulischen Ventile, die Ihnen begegnen könnten. Anstelle gleitender Metallteile, die durch enge Toleranzen abdichten, verwendet dieses Ventil eine gehärtete Kugel oder einen gehärteten Kegel, der den Durchfluss physisch blockiert, indem er an einer präzise bearbeiteten Oberfläche anliegt. Stellen Sie es sich wie einen Flaschenverschluss im Vergleich zu einer Schiebetür vor. Der Flaschenverschluss sorgt beim Herunterdrücken für eine vollständige Abdichtung, während eine Schiebetür immer einen Spalt hat, egal wie fest sie sitzt.
Diese Designwahl ist in realen Anwendungen von enormer Bedeutung. Herkömmliche Schieberventile lecken intern immer bis zu einem gewissen Grad. Je enger die Toleranzen sind, desto geringer ist die Leckage, aber die Leckage geht nie auf Null. Das M-SEW 6-Sitz-Wegeventil beseitigt dieses Problem vollständig durch seine sitzbasierte Konstruktion. Wenn das Tellerelement gegen seinen Sitz drückt, stoppt der Durchfluss vollständig.
Druckfähigkeiten, die es auszeichnen
Das 6-Sitzer-Wegeventil M-SEW bewältigt Drücke bis zu 630 bar, was etwa 9.150 psi entspricht. Zum Vergleich: Die meisten Ventile der Standardgröße D03 erreichen maximal etwa 350 bar. Dieser nahezu verdoppelte Druckwert ist nicht nur eine Zahl auf einem Datenblatt. Es stellt ein grundlegendes technisches Bekenntnis zur strukturellen Integrität dar, das sich auf alles auswirkt, von der Gehäusedicke bis hin zu den Montageanforderungen.
Beim Betrieb mit 630 bar entstehen enorme Kräfte, die versuchen, das Ventil von seiner Montagefläche zu trennen. Ein typischer D03-Ventilanschlussbereich erfährt bei diesem Druck eine Trennkraft von über 4.000 Pfund. Das M-SEW 6-Sitz-Wegeventil bewältigt dies durch spezifische Montageanforderungen, die genau eingehalten werden müssen. Die Montagefläche muss eine Ebenheit von 0,01 mm pro 100 mm und eine Oberflächenrauheit von Rz 0,8 aufweisen. Die Befestigungsschrauben M5x45 Festigkeitsklasse 10.9 müssen mit einem Drehmoment von exakt 8,9 Nm angezogen werden.
Wie der M-SEW 6 tatsächlich funktioniert
Das Sitzwegeventil M-SEW 6 arbeitet durch direkte Magnetbetätigung. Wenn Sie die Spule mit Strom versorgen, erzeugt sie eine Magnetkraft, die das Tellerelement aus seinem Sitz zieht und den Durchfluss ermöglicht. Im stromlosen Zustand wird der Ventilkegel durch eine Rückholfeder und den Systemdruck auf seinen Sitz zurückgedrückt, wodurch der Durchfluss sofort blockiert wird. Dadurch erzielt das M-SEW 6-Sitz-Wegeventil bemerkenswert schnelle Schaltzeiten, insbesondere beim Schließen.
Die Schaltgeschwindigkeiten erzählen eine wichtige Geschichte. Beim Betrieb mit reinem 24-V-Gleichstrom schaltet sich das Ventil in 25 bis 40 Millisekunden ein und in nur 10 bis 15 Millisekunden wieder ab. Diese Abschaltzeit ist im Vergleich zu Schieberventilen außergewöhnlich kurz, was bei Sicherheitsanwendungen von enormer Bedeutung ist. Wenn etwas schief geht und Sie den Fluss sofort stoppen müssen, können diese zusätzlichen Millisekunden von entscheidender Bedeutung sein.
Betreibt man das M-SEW 6-Sitz-Wegeventil jedoch mit Wechselspannung über einen Gleichrichter, ändert sich die Leistung deutlich. Die Abschaltzeit erhöht sich auf 35 bis 55 Millisekunden, da die Gleichrichterschaltung über Filterkondensatoren verfügt, die den Stromabfall in der Spule verlangsamen. Diese drei- bis viermal langsamere Reaktion mag für einige Anwendungen akzeptabel sein, aber für Notabschaltsysteme bietet der direkte Gleichstrombetrieb eindeutig eine bessere Leistung.
Konfigurationsoptionen und ihre Bedeutung
Das M-SEW 6-Teller-Wegeventil ist in verschiedenen Funktionskonfigurationen erhältlich. Am gebräuchlichsten sind die 3/2-Wege-Versionen mit den Symbolen U und C. Das U-Symbol steht für eine normalerweise offene Konfiguration, bei der Anschluss P mit Anschluss A verbunden ist, wenn das Ventil nicht mit Strom versorgt wird. Das C-Symbol steht für normalerweise geschlossen, wobei P zu A blockiert ist, wenn keine Spannung anliegt. Bei diesen 3/2-Konfigurationen glänzen Sitzventile wirklich, da sie mit einfacher Geometrie eine perfekte Isolierung aufrechterhalten können.
Das Ventil gibt es auch in 4/2-Wege-Konfigurationen mit den Symbolen D und Y, diese sind jedoch etwas seltener. Die Erstellung einer 4/2-Funktion mit Tellerelementen ist mechanisch komplexer, da Sie an mehreren Anschlüssen gleichzeitig eine leckagefreie Isolierung aufrechterhalten müssen. Die konstruktiven Kompromisse werden immer anspruchsvoller, weshalb Rexroth den Schwerpunkt auf die 3/2-Varianten legt, bei denen das Sitzwegeventil M-SEW 6 seine maximale Zuverlässigkeit und Druckfestigkeit entfalten kann.
Die Durchflusskapazität beträgt maximal 25 Liter pro Minute. Dies mag im Vergleich zu einigen Schieberventilen niedrig erscheinen, ist aber für ein direktgesteuertes Tellerventil der Größe D03 tatsächlich angemessen. Der Magnet muss sowohl die Federkraft als auch die auf das Tellerelement wirkende Druckkraft überwinden. Eine Erhöhung der Durchflusskapazität würde eine größere Tellerfläche erfordern, was einen unpraktisch großen Magneten für den direkten Betrieb erfordern würde.
Struktur des Bestellcodes erklärt
Das 6-Sitzer-Wegeventil M-SEW verwendet einen Bestellcode mit 16 Positionen, der alle technischen Details angibt. Wenn Sie diesen Code verstehen, erhalten Sie genau das Ventil, das Sie benötigen. Position 01 gibt den Flüssigkeitstyp an, M für Mineralöl. Position 02 gibt an, ob es sich um ein 2-Wege-, 3-Wege- oder 4-Wege-Ventil handelt. Position 03 ist SEW, was bestätigt, dass es sich um ein direkt betätigtes Tellerventil handelt.
Position 04 bestätigt die Größe als 6, was dem NG6- oder D03-Standard entspricht. Position 05 ist Ihre Symbolauswahl wie U oder C. Position 07 gibt die Druckstufe an, entweder 420 oder 630 bar. Position 09 verwaltet die Spannung, wobei G24 standardmäßig 24 V DC ist. Optionen wie G96 und G110 zeigen den Betrieb mit 110 V oder 120 V Wechselstrom durch Gleichrichtung an.
Position 12 wird wichtig, wenn Sie eine Positionsüberwachung benötigen. Das Sitzwegeventil M-SEW 6 kann mit induktiven Sensoren (QMAG24 oder QMBG24) ausgestattet werden, die die tatsächliche Stellung des Ventils bestätigen. Diese Überwachungsmöglichkeiten funktionieren jedoch nur mit der 420-bar-Version. Das für den 630-bar-Betrieb erforderliche dickere Gehäuse lässt keinen Platz für die standardmäßige Sensormontageanordnung.
In Position 13 können Sie Drossel- oder Rückschlagventileinsätze hinzufügen. Die mit B12 bis B22 bezeichneten Drosseleinsätze drosseln den Durchfluss unterschiedlich stark. Wenn Sie das Sitzwegeventil M-SEW 6 bei maximalem Druck und Durchfluss betreiben, können diese Einsätze Wasserschläge und Kavitation beim Schalten verhindern. Position 14 spezifiziert das Dichtungsmaterial, entweder Standard-NBR oder FKM (gekennzeichnet durch das Suffix V), um die Kompatibilität mit Spezialflüssigkeiten zu gewährleisten.
Überlegungen zur Flüssigkeitskompatibilität
Das 6-Sitzer-Wegeventil M-SEW arbeitet mit handelsüblichen Mineralölen nach DIN 51524. Es verarbeitet auch verschiedene biologisch abbaubare und feuerbeständige Flüssigkeiten, darunter HEES-, HEPG-, HETG-, HFDR- und HFDU-Typen. Die Wahl des Dichtungsmaterials wird hier entscheidend. Standard-NBR-Dichtungen funktionieren gut mit Mineralöl und arbeiten bei -30 °C bis +80 °C. Wenn Sie bestimmte synthetische Ester- oder Polyglykolflüssigkeiten verwenden, müssen Sie FKM-Dichtungen mit dem Suffix V angeben. FKM-Dichtungen haben einen etwas engeren Temperaturbereich von -20 °C bis +80 °C, bieten aber die notwendige chemische Beständigkeit.
Eine falsche Auswahl der Dichtung führt zu einer schnellen Verschlechterung. NBR-Dichtungen quellen in bestimmten synthetischen Flüssigkeiten auf und versagen, während FKM-Dichtungen aushärten und reißen können, wenn sie außerhalb ihres Temperaturbereichs verwendet werden. In der Dokumentation des Sitzwegeventils M-SEW 6 ist klar angegeben, welche Dichtung mit welcher Flüssigkeit funktioniert, und die strikte Einhaltung dieser Richtlinien ist nicht optional.
Installationsanforderungen, die Sie nicht ignorieren können
Die korrekte Montage des M-SEW 6-Wegeventils bestimmt, ob es wie vorgesehen funktioniert oder unter Druck undicht wird. Das Ventil wird mit vier M5x45-Schrauben an einem D03/NG6-Verteiler oder einer Unterplatte montiert. Diese Schrauben müssen der Festigkeitsklasse 10.9 entsprechen und mit einem Drehmoment von genau 8,9 Nm angezogen sein. Bei zu geringem Drehmoment kann sich das Gehäuse unter Druck von der Montagefläche lösen. Übermäßiges Anziehen kann zu Verformungen der Montagefläche führen und zu Spannungskonzentrationen führen, die zum Versagen der Dichtung führen.
Auch die O-Ringe an den Anschlüssen sind wichtig. Anschluss P verwendet einen 10 x 2 mm großen O-Ring, während die Anschlüsse A und B 9,25 x 1,78 mm große O-Ringe verwenden. Das sind keine willkürlichen Größen. Sie sind auf die Nutabmessungen und die zu erwartenden Druckbelastungen abgestimmt. Die Verwendung falscher O-Ringe oder beschädigter O-Ringe garantiert Leckagen, die den eigentlichen Zweck der Wahl eines Sitzwegeventils M-SEW 6 zunichte machen.
Die Magnetspule wird mit einer Sicherungsmutter befestigt, die mit 4 Nm angezogen wird. Dies scheint weniger kritisch zu sein als die Hauptbefestigungsschrauben, aber eine lose Magnetmontage führt zu Ausrichtungsproblemen, die den Magnetspalt vergrößern, die Kraft verringern und möglicherweise den vollen Hub des Ventilkegels verhindern. Das Ventil scheint zwar zu funktionieren, öffnet oder schließt sich jedoch nicht vollständig, was zu Durchflussbeschränkungen oder unvollständiger Abdichtung führen kann.
Im Design integrierte Wartungsvorteile
Ein cleverer Aspekt des M-SEW 6-Teller-Wegeventils ist das abnehmbare und drehbare Spulendesign. Die Magnetspule kann entfernt und ausgetauscht werden, ohne das druckführende Hydraulikgehäuse zu beeinträchtigen. Dies bedeutet, dass Sie elektrische Wartungsarbeiten durchführen können, ohne das gesamte Hydrauliksystem drucklos zu machen. In Hochdrucksystemen ist die Druckentlastung und erneute Druckbeaufschlagung zeitaufwändig und potenziell riskant. Die Möglichkeit, eine defekte Spule auszutauschen, ohne den Hydraulikkreislauf zu berühren, reduziert die Ausfallzeit erheblich.
Die Spule ist um 90 Grad drehbar, was die Kabelführung in engen Verteilerblöcken erleichtert. Sie können den elektrischen Anschluss so ausrichten, dass eine Beeinträchtigung benachbarter Komponenten vermieden wird. Diese Flexibilität erleichtert die Integration des Sitzwegeventils M-SEW 6 in komplexe Baugruppen mit begrenztem Platzangebot.
Die Tellerventilkonstruktion selbst erfordert weniger Wartung als Schiebeventile. Es gibt keine präzise bearbeiteten Gleitflächen, die sich allmählich abnutzen und die Leckage erhöhen. Der Ventilkegel dichtet entweder ab oder nicht. Solange die Sitzflächen nicht durch Verunreinigungen beschädigt werden, behält das Ventil seine leckagefreie Leistung praktisch unbegrenzt bei.
Wo dieses Ventil am sinnvollsten ist
Das Sitzwegeventil M-SEW 6 eignet sich hervorragend für Anwendungen, bei denen Lasten über längere Zeiträume driftfrei gehalten werden müssen. Hydraulische Spannsysteme in Werkzeugmaschinen stellen einen perfekten Anwendungsfall dar. Sobald die Klemme ein Werkstück umschließt, muss sie während der Bearbeitung ohne Druckverlust festgeklemmt bleiben. Selbst ein kleines Leck würde dazu führen, dass sich die Klemme langsam löst, was möglicherweise dazu führen könnte, dass sich das Werkstück während des Schneidvorgangs verschiebt.
Eine Akku-Isolierung ist eine weitere natürliche Lösung. Wenn Sie einen Akku aufladen und ihn dann vom Rest des Kreislaufs isolieren müssen, entweicht ein undichtes Absperrventil nach und nach Druck aus dem Akku. Das 6-Sitzer-Wegeventil M-SEW hält diesen Druck unbegrenzt aufrecht. Auch Sicherheitsschaltungen profitieren enorm. Wenn ein Sicherheitssystem darauf angewiesen ist, den Durchfluss im stromlosen Zustand zu verhindern, kann eine interne Leckage durch ein Schieberventil zu unbeabsichtigten Bewegungen führen, selbst wenn das Steuersignal ausgeschaltet ist.
Prüfsysteme, die den Druck zur Leckerkennung aufrechterhalten müssen, erfordern leckagefreie Absperrventile. Hochdruck-Umform- und Schmiedepressen arbeiten bei Drücken, bei denen die 630-bar-Leistung der M-SEW 6 von Nutzen ist. Unterwasserhydrauliksysteme sind sowohl hohen Drücken als auch strengen Zuverlässigkeitsanforderungen ausgesetzt, wobei die leckagefreie Konstruktion des Tellerwegeventils M-SEW 6 entscheidende Sicherheitsmargen bietet.
Vergleich mit Wettbewerbsoptionen
Die D1SE-Serie von Parker Hannifin stellt die engste direkte Konkurrenz zum M-SEW 6-Teller-Wegeventil im D03-Größenbereich dar. Der D1SE bewältigt Drücke bis zu 350 bar und Fördermengen von bis zu 20 Litern pro Minute. Es verwendet eine ähnliche Tellerdesign-Philosophie mit kegelförmigen Sitzelementen. Die Schaltzeiten sind langsamer und betragen etwa 50 ms für die Aktivierung und 60 ms für die Abschaltung im Gleichstrombetrieb.
Der Druckunterschied zwischen 350 bar und 630 bar offenbart unterschiedliche Marktstrategien. Parker zielt mit dem D1SE auf den breiteren Markt von Anwendungen ab, die eine leckagefreie Isolierung bei normalen Industriedrücken erfordern. Rexroth positioniert das M-SEW 6-Sitz-Wegeventil für das Premium-Segment, wo extreme Druckfähigkeit höhere Kosten rechtfertigt. Für Anwendungen, die wirklich eine 630-bar-Kapazität erfordern, gibt es nur begrenzte Alternativen, was Rexroth eine starke Position in dieser Nische verschafft.
Die schnelleren Schaltzeiten des M-SEW 6, insbesondere die Abschaltzeit von 10–15 ms, bieten einen spürbaren Sicherheitsvorteil in Notabschaltszenarien. Dieser Unterschied von 45 ms zwischen M-SEW 6 und D1SE könnte darüber entscheiden, ob eine Maschine stoppt, bevor sie Schaden oder Verletzungen verursacht. Für sicherheitskritische Anwendungen sind schnellere Reaktionszeiten nicht nur nette Features, sondern eine wesentliche Voraussetzung.
Die Kompromisse verstehen
Wer sich für ein Sitzwegeventil M-SEW 6 entscheidet, muss gewisse Einschränkungen in Kauf nehmen. Die Durchflusskapazität von 25 Litern pro Minute ist für Anwendungen, die hohe Durchflussraten erfordern, nicht ausreichend. Das der Tellerkonstruktion innewohnende Druckungleichgewicht führt dazu, dass das Magnetventil stärker arbeitet, um das Ventil gegen den Systemdruck zu öffnen. Direktgesteuerte Sitzventile stoßen bei den Durchfluss- und Druckbereichen, die das M-SEW 6 erreicht, an praktische Grenzen. Eine deutliche Vergrößerung würde einen Pilotbetrieb erfordern, was die Komplexität und die Kosten erhöht.
Die Anforderungen an die Montagegenauigkeit sind strenger als bei typischen Schieberventilen. Sie können das M-SEW 6-Wegeventil nicht auf einer rauen Oberfläche anschrauben und erwarten, dass es bei 630 bar abdichtet. Der Verteiler oder die Unterplatte muss ordnungsgemäß bearbeitet werden, um die Ebenheits- und Oberflächenspezifikationen zu erfüllen. Dies erhöht zwar die Kosten für das Gesamtsystem, sorgt aber für die leckagefreie Leistung, die die Wahl eines Tellerventils überhaupt rechtfertigt.
Die Begrenzung der Positionsüberwachung bei der 630-bar-Version ist bei Anwendungen wichtig, die eine Überprüfung der funktionalen Sicherheit erfordern. Wenn Ihre Sicherheitsanalyse ergibt, dass Sie eine Positionsrückmeldung benötigen, um nachzuweisen, dass das Ventil geschlossen ist, müssen Sie die Druckgrenze von 420 bar akzeptieren. Dies stellt einen grundlegenden technischen Kompromiss dar, bei dem Rexroth sich dafür entschieden hat, die für 630 bar erforderliche strukturelle Integrität nicht zu gefährden, um Sensoren unterzubringen.
Treffen Sie die richtige Wahl für Ihre Anwendung
Wenn Ihre Anwendung unbedingt eine innere Leckagefreiheit erfordert, gehört das Sitzwegeventil M-SEW 6 zu Ihrer Auswahl. Wenn Sie einen Druck über 400 bar halten müssen, sind Ihre Möglichkeiten erheblich eingeschränkt und der M-SEW 6 wird zu einer der wenigen brauchbaren Optionen in der Größe D03. Wenn eine schnelle Reaktion beim Ausschalten aus Sicherheitsgründen wichtig ist, bietet die Schaltzeit von 10–15 ms echte Vorteile. Wenn Sie mit biologisch abbaubaren oder feuerfesten Flüssigkeiten arbeiten, bietet die FKM-Dichtungsoption eine Kompatibilität, die einige Ventile der Konkurrenz nicht bieten.
Wenn Sie hingegen hohe Durchflussraten über 30 Liter pro Minute benötigen, funktioniert das M-SEW 6-Sitzer-Wegeventil nicht. Wenn Ihre Anwendung häufige Zyklen bei maximalem Durchfluss und maximalem Druck erfordert, sollten Sie sorgfältig prüfen, ob das Ventil innerhalb seiner Leistungsgrenzen bleibt oder ob Sie Drosseleinsätze benötigen, um die Bedingungen zu bewältigen. Wenn Sie 4/2-Funktionalität mit komplexen Schaltanforderungen benötigen, könnte ein Schieberventil trotz seiner Leckageeigenschaften tatsächlich einfacher sein.
Die Berechnung der Gesamtbetriebskosten begünstigt das M-SEW 6-Sitz-Wegeventil in Anwendungen, bei denen Ausfallzeiten teuer sind. Die lange Lebensdauer, der minimale Verschleiß und der einfache Spulenwechsel reduzieren Wartungskosten und Systemausfallzeiten. Der Anschaffungspreis ist zwar höher als bei Standard-Schieberventilen, aber bei kritischen Anwendungen, bei denen es auf Zuverlässigkeit ankommt, amortisieren sich diese Mehrkosten schnell.
Technische Dokumentation und Support
Bosch Rexroth bietet umfassende technische Dokumentation für das M-SEW 6-Sitz-Wegeventil, einschließlich CAD-Modellen in mehreren Formaten, vollständigen Maßzeichnungen und detaillierten Leistungskurven. In der Dokumentation sind alle Installationsanforderungen, O-Ring-Spezifikationen, Drehmomentwerte und Informationen zur Flüssigkeitskompatibilität klar aufgeführt. Die genaue Einhaltung dieser Spezifikationen ist entscheidend für das Erreichen der Nennleistung.
Das Ventil entspricht den Montagenormen ISO 4401-03-02-0-05 und DIN 24340 Form A und gewährleistet so die Kompatibilität mit branchenüblichen Verteilern und Unterplatten. Diese Standardisierung reduziert das Integrationsrisiko und macht das M-SEW 6-Sitz-Wegeventil zu einem einfachen Ersatz für andere D03-Ventile bei der Aufrüstung eines Systems für eine bessere Leckageleistung.
Abschließende Überlegungen
Das Bosch Rexroth M-SEW 6-Sitz-Wegeventil stellt eine Speziallösung für anspruchsvolle Anwendungen dar. Es wird nicht versucht, für alle Anwendungen alles zu bieten. Stattdessen konzentriert es sich darauf, eine Aufgabe außergewöhnlich gut zu erfüllen: die Bereitstellung einer leckagefreien Isolierung bei Drücken bis zu 630 bar in einem standardisierten D03-Paket. Die Technik, die dies ermöglicht, erfordert Liebe zum Detail bei der Installation und Anwendung, liefert jedoch eine Leistung, die herkömmliche Schieberventile einfach nicht erreichen können.
Für Ingenieure, die an Lasthaltekreisen, Sicherheitssystemen oder Hochdruckanwendungen arbeiten, hilft das Verständnis der Möglichkeiten des M-SEW 6-Wegeventils bei der Auswahl der Komponenten. Die Fähigkeiten des Ventils richten sich nach den spezifischen Anforderungen, bei denen seine Stärken am wichtigsten sind. Die Wahl für die richtige Anwendung liefert eine zuverlässige, leckagefreie Leistung, die seine erstklassige Positionierung auf dem Markt rechtfertigt.





















